Im Norden von Sachsen, an der ersten deutschen Ferneisenbahn zwischen Leipzig und Dresden, beginnt in Oschatz die Strecke des „Wilden Robert“, wie die Döllnitzbahn liebevoll im Volksmund genannt wird. Seit rund 140 Jahren sind die Züge der Schmalspurbahn zwischen den Städten Oschatz und Mügeln und weiter über Nebitzschen, wo sich die Strecke zu den beiden Endpunkten Glossen und Kemmlitz teilt, unterwegs. Heute verkehrt die Bahn im regulären Personen- und Schülerverkehr mit einem Triebwagen. An verschiedenen Wochenenden und Sonderfahrtagen kommt eine mehr als 100 Jahre alte Dampflokomotive der sächs. Gattung IV K zum Einsatz, Themenfahrten und verschiedene Veranstaltungen runden das Programm ab. Bei gutem Wetter bietet bei den Wochenendfahrten ein offener Aussichtswagen Panoramablicke rund um die Strecke. In Oschatz fährt die Bahn zunächst entlang der historischen Altstadt zum am O-Schatz-Park gelegenen Bahnhof Oschatz Süd. Dort finden sich heute eine Modellbahnausstellung und das Eisenbahn-Postkartenmuseum. Betrieben wird dies jeweils vom DBV-Förderverein „Wilder Robert“ e.V., der sich der Traditionspflege rund um die Strecke verschrieben hat und eng mit der Döllnitzbahn GmbH zusammenarbeitet. Die Bahn führt weiter entlang der Döllnitz zum Bahnhof Mügeln, einst größter Schmalspurbahnhof Deutschlands und heute betrieblicher Mittelpunkt der Döllnitzbahn. Im einstigen Empfangsgebäude ist heute das Geoportal „Erlebniswelt Kaolin“ untergebracht und lädt dazu ein, Wissenswertes über den Kaolinabbau und -transport in der Mügelner Region zu erfahren. Am Endbahnhof können die Fahrgäste an ausgewählten Fahrtagen zur 600-mm-spurigen Feldbahn umsteigen.